Wirtschaftskriminalität

Wirtschaftskriminalität

Wirtschaftskriminalität

Wirtschaftskriminalität hat viele Gesichter. Ein Merkmal krimineller Wirtschaftsaktivitäten ist das Begehen von Straftaten, das mit Vertrauensmissbrauch einhergeht. Mit einer vorgetäuschten (oder tatsächlichen) Handlung soll ein Gewinnstreben erzielt werden, das wirtschaftliche Abläufe ausnutzt. Dabei kommt es zur Gefährdung oder zum Verlust von Vermögen im großen Stil und resultiert oft in der Schädigung von Einzelpersonen, Unternehmen oder der Gesellschaft.

Viele Fälle von Wirtschaftskriminalität bleiben verborgen. Eine exakte Erfassung des Ausmaßes zu bestimmen, fällt unter diesen Umständen schwer, denn eine große Anzahl der Fälle wird nicht zur Anzeige gebracht. Dennoch sind es Delikte der Wirtschaftskriminalität, die einen großen Teil der Straftaten ausmachen, die in der Kriminalstatistik erfasst sind.

Zu spüren bekommen die Folgen von Wirtschaftskriminalität vor allem die Wirtschaft selbst als auch die Gesellschaft. Und es geht dabei nicht immer um finanziellen Schaden. Firmen erleiden beispielsweise einen Imageschaden. Das Vertrauen in Institutionen kann sinken, auch das Vertrauen in das Marktgetriebe. Insgesamt wird das Wirtschaftssystem insofern belastet, dass die Integrität des Systems angegriffen wird.

Die verschiedenen Formen von Wirtschaftskriminalität

Kommen wir zu den Arten bzw. Formen von Wirtschaftskriminalität. Im Folgenden schneiden wir dreizehn verschiedene gängige Arten von Wirtschaftskriminalität an.

Als erstes möchten wir die Anlagedelikte beschreiben. Straftaten, die im Kontext mit einer Kapitalanlage stehen, werden Anlagedelikte genannt. Konkret geht es hierbei um die Beeinflussung von Finanzmärkten oder um Betrug bei Kapitalanlagen.

Finanzierungsdelikte sind strafbare Handlungen, um Kapital zu beschaffen. Kreditbetrug und gefälschte Wertpapiere sind klassische Finanzierungsdelikte.

Ist ein Unternehmen insolvent, gibt es den Strafbestand der Insolvenzverschleppung. Auch betrügerischer Bankrott ist eine strafbare Handlung, die im Zusammenhang mit einer Unternehmensinsolvenz geahndet wird.

Wirtschaftskriminalität macht auch vor der Arbeitswelt nicht Halt. Schwarzarbeit oder Verstöße in Bezug auf das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz sind hier Beispiele aus der Praxis.

Vergehen im Wettbewerb sind Kartellbildung oder unlauterer Wettbewerb. Diese Straftaten fallen unter Wettbewerbsdelikte.

Tatsächlich erstreckt sich die Wirtschaftskriminalität bis ins Gesundheitswesen. Arzt-Abrechnungen werden beispielsweise falsch erstellt, indem Positionen abgerechnet werden, für die keine Leistung erfolgte, etc.

Weitere bekannte Formen von Wirtschaftskriminalität sind Bestechlichkeit oder Bestechung – sowohl im öffentlichen Dienst wie auch privatwirtschaftlich.

Wird die Quelle von unrechtmäßig erworbenen Vermögenswerten verschleiert, nennt man das Geldwäsche.

Von Steuerhinterziehung spricht man, wenn vorsätzlich die Steuerpflicht umgangen wird mit dem Ziel finanzielle Vorteile zu erlangen.

Ein neues, aber brisantes und sich schnell ausbreitendes Feld für Wirtschaftskriminalität ist die Computerkriminalität. Straftaten in der Informationstechnologie sind beispielsweise Datendiebstahl, Identitätsdiebstahl, Hacking und das Verbreiten von Schadsoftware.

Die Herstellung und der Verkauf von gefälschten Produkten nennt man Produktpiraterie. Dabei werden Urheberrechtsverletzungen begangen und Eigentumsrechte umgangen.

Der Begriff Insiderhandel fällt in einem Zug mit Wirtschaftskriminalität. Denn hier werden Informationen genutzt, die nicht der Öffentlichkeit bekannt sind, um Vorteile im Wertpapierhandel zu erzielen.

Wirtschaftskriminalität zeigt sich auch in Form von Subventionsbetrug. Dabei werden staatliche Förderungen erschlichen, die unter falschen Angaben gewährt wurden.

Wirtschaftsdetektive im Kontext der Wirtschaftskriminalität

Bei der Aufdeckung von Straftaten in der Wirtschaft ist häufig eine spezialisierte Detektei mit am Werk. Die Delikte erweisen sich als hochkomplex und schwer zu identifizieren. Die Erfahrung und Expertise einer Wirtschaftsdetektei sind absolut notwendig, um verdächtige Aktivitäten zu entlarven, Täter zu identifizieren und Beweisstücke zu sammeln.

Doch nicht nur die Aufklärung von Delikten fällt unter die Tätigkeit der Detektive, sondern auch die Arbeit im Vorfeld. So können sich Unternehmen umfassend über präventive Maßnahmen informieren, um kriminelle Handlungen vorzubeugen. Risikoanalysen und Compliance-Programme sind die passenden Werkzeuge hierfür.

Konkret kann eine Detektei bzw. ein selbständiger spezialisierter Detektiv in einem Unternehmen aktiv werden, wenn es verdächtige Aktivitäten gibt. Der Detektiv wird dabei den Fokus auf miteinbezogene Personen legen und ermitteln, wie hoch der Schaden ist.

Zudem sind Detekteien unterstützend mit forensischen Dienstleistungen aktiv. Das bedeutet in der Praxis, dass Finanzunterlagen und Buchhaltungszahlen auf Unebenheiten geprüft werden.

Eine Wirtschaftsdetektei kann mit den Behörden Hand in Hand arbeiten. Meisten sind es die Strafverfolgungsbehörden, die involviert werden, so dass ein weiterführender Informationsaustausch stattfindet. Das bringt die Verfolgung von kriminellen Handlungen im wirtschaftlichen Bereich vorwärts.

Detekteien bieten Workshops für Unternehmen und Mitarbeiter, um die Sinne für Anzeichen von Wirtschaftskriminalität zu schärfen.

Moderne Detektive nutzen moderne Technik. Dies ist vor allem im Bereich Cyberkriminalität Voraussetzung, um überhaupt ansetzen zu können. Elektronische Daten müssen selektiert und analysiert werden. Zur Ausrüstung von Detekteien gehören daher sie speziellen Softwaretools, die bei der Ermittlung gute Dienste leisten.

Der Begriff Whistleblower ging eine Zeitlang durch die Medien. Detekteien schaffen Whistleblower-Programme, um Angestellten einen anonymen Weg zu öffnen, Hinweise auf kriminellen Aktivitäten im Unternehmen zu geben.

Oft sind Ermittlungen im Ausland notwendig, gerade bei grenzüberschreitender Wirtschaftskriminalität. Dabei arbeiten die Detektive mit ihrem Netzwerk von ausländischen Partnern zusammen.

Wurde ein Delikt im Unternehmen aufgedeckt, können Detektive unterstützend beim Krisenmanagement mitwirken. Alle Falldaten werden akribisch notiert und dokumentiert, so dass ein detaillierter Bericht dem Unternehmen zur Verfügung steht, wenn es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommt.

Für Detektive – ob privat oder einer Detektei – gelten die ethischen Richtlinien. Das bedeutet, dass Detektive in Bezug auf das Befolgen von Gesetzen, insbesondere bei Datenschutzgesetzen und Persönlichkeitsrechten, keine Ausnahme machen.